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Wer sich bis hierhin vorgearbeitet hat, dürfte schon reichlich erschöpft sein – aber ich kann ihn beruhigen. Die Hauptsignale sind gesetzt – was folgt ist ein bunter und wirrer Haufen von Law in Literature zum geflissentlichen Gebrauch für all jene, denen am kulturvergleichenden Gruseln liegt. Öfter dasselbe – Kafka natürlich, Camus selbstverständlich. Aber Peter Weiss kommt auch vor und Bernard Schlink (riskant, weil der noch lebt und widersprechen könnte), Sokrates, Jesus usw., und schöne wilde „Fälle“ aus fernen Regionen.

Ein sehr schöner Beitrag ist aber wider Erwarten doch in dem Heft, das Baden-Württemberg sicher teuer zu stehen kam und von dem man nach den Leistungen der 3 Herausgeber schlechterdings nichts erwarten durfte, ein Beitrag, der völlig schwulstfrei daherkommt, extrem klar und sauber formuliert, informationsreich und klug, wie es denen gelingt, die denken (nicht „andenken“) bevor sie schreiben : Anne Katrin Lorenz und Alexander Baur (die gemeinsam Philologie, Philosophie und Jurisprudenz aufzubieten haben) Werteästhetiken – auf Abweichungskurs in der Literatur und im Recht. Lesenswert – mehr noch: kopierwürdig. Wir müssen schließlich alle sparen.