Hin und wieder gibt es Ereignisse, die dem Beobachter einen unverstellten, tiefen Blick in Strukturen, Verhältnisse und Befindlichkeiten einiger Sektoren unserer Gesellschaft gestatten. Die causa Schavan ist ein solches Ereignis.

 Erfreulicherweise ist die Ministerin nicht zurückgetreten. Dann wäre die Sache nämlich in wenigen Tagen vergessen und die Politikerin könnte, unauffällig, blass und einfallslos, wie sie ihr Amt geführt hat, in der Provinz weiterwerkeln. Hoffentlich bleibt sie standhaft. Ansonsten wäre das in vieler Hinsicht ein herber Verlust.

Zum Beispiel für die Opposition, der die Argumente jetzt körbeweise in den Schoß fallen. Keine sachlichen natürlich, aber politische. Wird das Ministerium für Wissenschaft und Bildung jetzt von einer Studentin geführt? Wie kann eine Abschreiberin, das heißt doch wohl, eine Betrügerin, die notwendige Gravität und Würde, die ein Ministerium braucht, darstellen, wenn sie sich den Ausweis für ihre Kompetenz als Wissenschaftsexpertin erschlichen hat - wenn sie in Wahrheit also überhaupt keine Expertin ist, sondern eine Ahnungslose.

Was ich übrigens aus oppositionellen Kreisen schon bei ihrem Amtsantritt erfuhr, als ich aufschnappte, daß die Baden-Württembergerin aus der Bildung komme, aber „Null“ von Wissenschaft verstehe. Aber damit konnte man oppositionell seinerzeit nicht viel anfangen. Jetzt dagegen kann das, was man schon immer wusste, heuchlerisch überrascht und „betroffen“ als nicht länger tolerabel präsentiert werden.

Und erst Frau Merkel! Unerschütterlich beliebt. Aber jetzt müsste sie doch irgendwie attackiert werden können. Hat jetzt neben dem Plagiarius auch noch eine Plagiaria in ihr Kabinett berufen. Der sie naturgemäß ihr „volles Vertrauen“ ausspricht. Genau wie dem adligen Scharlatan seinerzeit. Was soll sie auch sonst machen? Schweigen? Soll sie rufen „Ich bin entsetzt!“, „ich fremdschäme mich!“, „das hätte ich meiner Freundin niemals zugetraut!“? Derartige Geschmacksverirrungen sind ihr Sache nicht. Vertrauen ist doch eine gute Sache. Das heißt schließlich nicht, daß sie nicht ans Plagiat glaubt, sondern nur, daß sie der Plagiatorin glaubt, daß die nicht an ihr Plagiat glaubt.

Vielleicht setzt sie noch eins drauf und erklärt, daß sie die fragliche Studentin immer schon als Wissenschaftsministerin und nicht als Wissenschaftlerin beschäftigt habe. Und wer sagt denn, daß eine Frau ohne Abschluss diesen Job nicht gut, vielleicht sogar besser machen kann als eine Wissenschaftlerin? Wer nicht in der Lage ist, einen Elfmeter zu schießen, kann gleichwohl den Schuss eines anderen beurteilen. Macht- und Geldverwaltung - nicht: Wissenschaft! Die Lage ist nicht anders als sonst, wenn Philosophen und Denker an oder in die Macht gelangen. Wie weiland Platon machen sie eine schlechte Figur und erleiden am Ende Schiffsbruch.

Nichts anderes wollte die Kanzlerin seinerzeit sagen, als sie den - wie hieß er doch - Guttenberg nur für die militärische Führung, aber nicht als wissenschaftlichen Assistenten berufen haben wollte. Was doch absolut wahr und richtig war. Hat ihr aber kein Lob eingetragen. Die edle Professorenschaft war empört. Geringschätzung der Wissenschaft, die doch alles weiß und ohnehin zu schlecht bezahlt ist Die Presse war auch empört. Kein Gefühl für die Würde eines Amtes. Integrität der Mannschaft muß gerade von der zweifellos Integren gesichert werden. Hosianna und kreuzigt ihn - der Sonntagsbraten des Boulevard.

Deshalb wird es wohl beim „Vertrauen“ bleiben und beim „Dank für die geleistete Arbeit“. Aber die Opposition kann auf Dauerfeuer stellen. Sollten keine anderen Argumente vorhanden sein, hat man wenigstens dies. Also gut, daß die Ministerin im Amt bleibt. „Vorläufig“.

Der Regierung kann es weniger gefallen. Immerhin kann jetzt das schöne Spiel der Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin beginnen. Das will seine Zeit haben, und alle dürfen sich beteiligen. Die Staatssekretäre scharren in den Startlöchern. Frau Wanka wäre ein hübscher Gewinn. Auch die Presse darf mitspielen. Dort wo in der Regel die Wissenschaft am dürftigsten vertreten ist, weiß man natürlich am besten, wer für die Wissenschaft geeignet ist. Täglich ein neuer Name. Dementi der Benannten, die ganz andere Absichten haben. Vorsichtige Anmeldungen derjenigen, die Absichten haben. Interviews mit welchen ohne Absichten. Denunziationen, daß einige Absichten hätten.

Und wir, die Steuerbürger, haben das Vergnügen. Man kann sich ja sonst noch kaum etwas gönnen (vgl. Krise!).

Im Übrigen muß die Regierung auf Verteidigung stellen. Bosbach, von dem man auch schon Gutes gelesen und gehört hatte, hat meisterhaft eröffnet. Er hat die Düsseldorfer Entscheidung eingeordnet. „Vorläufig“ sei sie. Eine erste und Anfangsentscheidung, uneigentlich eigentlich. Die endgültige, die ganz richtige Entscheidung komme erst noch, nämlich die juristische. Bis dahin ist noch nichts entschieden. Zwar ist der Titel weg, aber er kann wiederkommen. Nicht endgültig weg, ist so gut wie noch da.

Opportunistisches Geschwätz. Aber sehr beruhigend für Anhänger und Laien. Vermutlich glauben die sogar, daß die Verwaltungsrichter die besseren Wissenschaftler seien. Obwohl die Richter zu Recht keineswegs der Ansicht huldigen, daß sie Wissenschaftler seien. Als solche sind sie auch nicht gefragt. Sie sind Entscheider. Das ist viel besser. Weshalb Richter sich auch durchgängig hüten, Prüfungs- und Qualifikationsentscheidungen selbst vorzunehmen. Sie setzen sich nicht an die Stelle der Werter und Bewerter. Sie prüfen, ob der Verwaltungsakt unter Beachtung der vorhandenen Regeln zustande kam. Wenn nicht, heben sie ihn auf. Dann kommt der Doktor aus den Widerrufs-Sphären zurück, in die er geschickt worden war. Aber das Fakultätsurteil, daß er ein abgeschriebener sei, bleibt bestehen. Da helfen auch eine Honorarprofessur und 5 Ehrendoktorate nichts.

Die Bosbach-Strategie trägt dennoch Früchte. Das Vorläufige ist das Unwirkliche. Die Anfechtbarkeit des Aktes bringt ihn selbst zum Verschwinden, macht ihn unsichtbar. Man kann warten, bis die definitive, die unanfechtbar wahre Entscheidung erscheint. Wie sie aussehen wird, ist ungewiss. Das ist das Wesen des Verfahrens. Ein Grund zum Handeln besteht demnach nicht. Zum Rücktritt schon gar nicht. Wann die wahre Entscheidung erscheinen wird, ist ebenfalls ungewiss. Letzte Instanz? Vielleicht in sechs Jahren. Da eröffnet sich, so der wankelmütige Wähler und Frau Merkel es wollen, noch eine zweite Amtszeit.

Der Wähler will vielleicht. Aber Frau Merkel wird nicht wollen. Freundin? Frau Merkel differenziert genau. Sie ist Naturwissenschaftlerin. Freundschaftliche Freundschaft und freundschaftliche Kollegialität sind verschiedene Welten. Insofern hat die Vorläufigkeit jedenfalls am Ende der Legislaturperiode ein Ende.

Aber wie gesagt, bis dahin können wir uns noch auf Manches freuen. Denn es wurde schließlich allerhand angestoßen, was jetzt der Erledigung harrt und durch den Nichtrücktritt lebendig bleibt.

Zum Beispiel die Rüge der Wissenschaftskönige am Verfahren der Düsseldorfer. Die Allianz, die sich selbstspöttisch gern die heilige nennt, besteht aus den Großköpfigen der Wissenschaft. Forschungsgemeinschaft, Leibnizgemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft, Alexander von Humboldt-Stiftung, Wissenschaftsrat etc. Wissenschaft und Wissenschaftswacht. Sie hat die Düsseldorfer Universität hart kritisiert - für ihr Verfahren. Das hatte manchen Makel, sagen die Chefprofessoren. Etwa: nur 1 Gutachter. Nicht zwei, wie bei jeder ordentlichen Promotion. Spiegelbildlichkeit sei notwendig: was bei der Erteilung gilt, muß auch bei der Einziehung gelten. Daß Inhalte bewerten und Abpinseln prüfen vielleicht etwas Verschiedenes sein könnte, ist den Spiegelbildtheoretikern nicht aufgefallen. Ob fremde Sätze als eigene statt als fremde auftreten, kann anscheinend einer allein nicht feststellen. Vier Augen sehen mehr als zwei. Wohl wahr. Aber das wären dann noch mehr „Flüchtigkeitsfehler“ wie Schavan sich auszudrücken beliebt.

Allerdings: der der auf Plagiat geprüft hat, saß gleichzeitig der Kommission vor, die das Ergebnis der Prüfung zu beurteilen hatte. Sehr unschön - zweifellos. Befangenheitsverdacht ist unausweichlich gegeben. Aber anscheinend kein Verstoß gegen die Düsseldorfer Regeln. Es war schließlich noch ein Dutzend anderer Prüfer an der Entscheidung beteiligt.

Über das Abschreiben hat die Allianz kein Wort verloren. Sie hat nur über das Verfahren geschimpft. Und damit durchblicken lassen, daß die Düsseldorfer doch irgendwie nicht so kompetent seien, ein Plagiat festzustellen, wie sie glauben würden.

Recht hat sie die Allianz. Warum beginnen die Düsseldorfer eigentlich nach 30 Jahren mit der Prüfung der Ministerdissertation? Andere prüfen sie doch auch nicht.

Weil jemand die Frau Dr. Schavan angeschwärzt hat.

Muß man darauf so reagieren, wie die Universität reagiert hat? Muß man nicht. Man hätte formal reagieren können - verjährungsähnlich (nur analog, denn hier verjährt weder ein Anspruch noch eine Straftat): Was vor 30 Jahren geschah, interessiert uns nicht, wäre eine treffliche Antwort für die Denunzianten gewesen. Ersitzung wäre wohl richtiger (die hat Regina Ogorek im Plagiats-Zusammenhang zur Sprache gebracht, Rechtshistorisches Journal, 11, 1992, 452 ff. und 562 ff.). Oder auch souverän: Vielleicht waren die Maßstäbe seinerzeit anders, vielleicht auch nicht (Sie waren es nicht - so oft das von irgendwelchen Ignoranten auch behauptet wird). Eine Revision der alten Fakultätsentscheidung, liegt uns nicht am Herzen.

Aber die Fakultät war nicht souverän. Sie mußte handeln - um der Reinheit der Wissenschaft willen. Vielleicht wollte sie auch handeln. Ganz wie Schavan. Die schließlich auch nicht in ihrem Eigeninteresse kämpft, wie sie sagt, sondern weil sie es der Wissenschaft schuldig sei. Weshalb sie auch selbst die Untersuchung beantragt hat. Und wie die Denunziatoren. Denen geht es schließlich auch nur um Wissenschaft und nicht um eine politische Aktion. Zufällig, ist man bei hingebungsvoller Lektüre der pädagogischen Dissertation von 1980 auf die Aneignung von Sätzen gestoßen, die man der Verfasserin nicht zutraute. Weshalb man Stunden, Tage und Wochen damit verbrachte, den Entleihungen nachzuspüren. Alles zwecks Purifikation der Wissenschaft.

Lauter hehre Motive also. Hehre Motive stimmen verdrießlich. Sie sollen, das weiß jeder Hosentaschenpsychologe, die eigentlichen Motive verdecken. Hätte die Fakultät auch so penibel geprüft, wenn Fritz Müller von Franz Meier angeschwärzt worden wäre oder hätte der Dekan, die Sache wort- und presselos beerdigt? Und meint Schavan, wenn sie „Wissenschaft“ sagt, nicht viel eher „ICH“? Und für wen arbeiten der oder die Melder?

Auch die Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat selbstverständlich nur ganz hehre Motive. Die Verfahren müssen über jeden Zweifel erhaben sein. Das verlangt die Wissenschaft. Ein geballtes Machtwort muss her. Sonst leidet die Wissenschaft Schaden.

Ein bißchen bedenklich freilich, daß der Allianz das gerade und erst bei Schavan auffällt. Bei Mathiopoulos ist ihr nichts aufgefallen. Obwohl deren Verfahren gegenüber dem der Düsseldorfer sich ausnimmt wie die Lynchjustiz gegenüber dem blanken Rechtsstaat. Ist der Allianz wohl deshalb nicht aufgefallen, weil dem Knecht eher auffällt, was seinem Herrn zustößt, als einem Fremden, den er nicht kennt und nicht mag. Mathiopoulos ist fremd. Trägt nichts zum Wohle der Allianz bei. Die Allianz sei der „Kostgänger“ der Schavan, bemerkte der köstliche Volker Rieble im Rundfunk. Womit natürlich nichts Ehrenrühriges gesagt sein sollte. Aber das ehrenwerte Wissenschaftspostament tönt deutlich ein wenig hohl, wenn der skeptische Zeitgenosse daran klopft.

Das haben die gescholtenen Düsseldorfer natürlich auch gemerkt, denn mögen sie auch bloß kleine und sogar unsouveräne Professoren sein - dumm sind sie nicht. Und haben gerade erst recht den alten Doktorhut kassiert, wohl wissend, daß wenigstens die Parteigänger von Schavan ihren Akt als „Farce“ bezeichnen würden und daß die Allianz betreten und böse sein wird, wenn sie kapiert, daß sie mit ihren Sprüchen gerade das Gegenteil dessen bewirkt hat, was sie bewirken wollte. Schließlich lässt sich ein deutscher Professor weder von der Politik noch gar von Oberprofessoren unter Druck setzen und entscheidet so, wie es die Wissenschaft (hähä!) gebietet.

Nur gut also daß die hl. Allianz noch ein bißchen unter der Fuchtel der Frau ohne Abschluss bleiben wird, sonst würde sie vielleicht vergessen, daß sie die Reinheit der Verfahren auf ihre Fahnen geschrieben hat. Denn was man auf der Fahne stehen hat, dafür muß man auch in den Kampf ziehen.

Schließlich steht noch gar nicht rechtskräftig fest, daß Annette Schavan abgeschrieben hat. Nur vorläufig. Vorläufig fest. Allerdings ziemlich fest, wenn auch vorläufig. Ein Satz genügt. Ogorek hat das in ihrem Tagebuch (mops-block.de, sub verbo „Anverwandeln“) unabweisbar dargelegt. Da ist leider nichts zu machen.

Aber ist das schon ein Plagiat? Kommt darauf an, wie man „Plagiat“ definiert.

Man kann Täuschungswillen verlangen, und auf dem Standpunkt stehen, ohne Betrugsabsicht handele es sich um ein Referat. Dumm, aber nicht böse. Das verkompliziert die Angelegenheit. Innere Tatbestände wie Absichten, Glauben und Hoffnungen sind schwer zu beweisen. Bei Scharlatan Guttenberg war der Beweis leicht zu führen. Sein Ding war geschickt erbeutet und raffiniert verknüpft. Das geht nicht ohne Willen und Kunstfertigkeit. Spätestens seit Felix Krull wissen wir, daß zur Scharlatanerie Format gehört. Aber das enthüllt sich dann auch mit einem großen Knall, sobald ein Verdacht aufkommt. Beim dummschlauen Klein-Abschreiber wird die Sache schwierig.

Man kann für den Plagiatsbegriff auch auf die Täuschungsabsicht verzichten und sich mit der nackten Kopie zufrieden geben, mag der Kopist (die Kopistin) gedacht haben, was er (sie) will.

Die ZEIT hat vor ein paar Wochen ein riesiges Foto von Schavan publiziert - von der Studentin, aus den Tagen als sie abschrieb. Können diese Augen lügen? Man sieht mancherlei, wenn man sich in dieses Foto vertieft. Selbstbewusstsein und Borniertheit, man riecht südwestdeutschen Katholizismus und kleinbürgerliche Verklemmtheit.

Aber sind das Betrugsindikatoren? Eher doch: Beschränktheitsindikatoren. Wer sonst als jemand bei dem Selbstverständnis und Kapazität nicht zueinander gefunden haben, würde mit 25 Jahren über Person und Gewissen promovieren, und sich als Wissenschaftler gerieren, in einer Fakultät, die eben damit begonnen hatte, sich die Marke „Wissenschaft“ zu verdienen. Bis in die späten 60er wäre es schließlich kaum einem Akademiker eingefallen, die Pädagogen für Wissenschaftler zu halten.

Betrug darf ausschalten, wer sich mit diesem Foto anfreundet. Wer so aussieht betrügt nicht.

Was aber ist es dann, wenn einem Autor fremder Text aus der Feder fließt, absichtslos, autonom, ganz von selbst? Wissenschaft ist es sicher nicht. Aber „oligopolistischer Formulierungszwang“ (Ogorek) vielleicht oder - einfühlsame - „Anverwandlung“ (Kiesow)? Das Phänomen tritt auf, wenn man sich in fremde Texte und Gedanken so fleißig und eifrig vertieft, sich so intensiv lernbegierig und gläubig mit ihnen anfreundet und auseinandersetzt, daß man sie am Ende für selbstgedacht hält. Das Fremde wird als Eigenes anverwandelt.

Wissenschaftler kennen diesen Sachverhalt und wissen ihm durch kognitive Anstrengung und Distanzierung zu begegnen. Unerfahrene, Referateschreiber, Trittbrettfahrer, Epigonen etc. können das nicht. Sie entlassen das Fremde als Eigenes und sind sich keiner Schuld bewusst.

Deshalb können sie auch nichts zugeben. Streiten hartnäckig alles ab. Fühlen sich in Ihrer Ehre gekränkt, sind fassungslos und rufen nach dem Kadi. Die Presse, in der sich nur ausnahmsweise verlorengegangene Wissenschaftler finden, begreift das nicht und fordert Einsicht und Rücktritt und Buße und Entschuldigung und, und, und …

Ein herzzerreißendes Schauspiel, um das wir gebracht würden, träte Schavan sofort zurück. Fast möchte man ihr im Interesse von uns Voyeuren zurufen: Halte durch Plagiaria bis wir genug gesehen haben. Wenigstens vorläufig!

Auf jeden Fall bleibt uns aber im worst case das Vergnügen an den Eiertänzen der Verehrer. Muss man die verliehenen Ehrendoktoren jetzt einziehen oder vielleicht erst recht neue verleihen? Natürlich nicht für Wissenschaft, aber für den Sachverhalt der ahnungslosen Wissenschaftsförderung?

Und die Honorarprofessur für Theologie? Nun ja - Theologie! Da ist doch eher Glaube und weniger Wissenschaft gefragt. Und am Glauben an ihre Wissenschaftlichkeit fehlt es ihr ja nicht.

Tiefe Blicke fürwahr. Unappetitliche. Aber nicht eigentlich schlimm - ist doch ganz schön, daß wir uns solche Luxusblicke auf den Naturzustand leisten können. Hätten wir doch nur diese Sorgen und sonst keine - man wäre fast im Paradies.