65 Jahre später blätterte ich wieder darin und sah auf Seite 13 ein Gedicht - und sah auch, dass 65 Jahre vor dem deutschen Bauern sind wie ein Tag:
Wenn die Abendglocken klingen
Und die Herden heimwärts ziehn,
Jungs und Dirnen Lieder singen
Nach des Tages Last und Mühn,
hallt es weithin übers Feld:
Bumsdorf, Bumsdorf, Du mein alles,
meine Heimat, meine Welt.
Wo sind wohl so fett die Säue,
wo wohl soviel Schmalz im Topf!
Meines Dorfes Bauernschläue,
meiner Heimat dicken Kopf
tausch ich nicht für Gut und Geld.
Dinsbuns-Bumsdorf, Du mein alles,
Du mein alles in der Welt.
Unsern Herrgott laßt nur walten,
er hat alles wohl bedacht.
Er hat Bumsdorf uns erhalten,
wo’s in allen Fugen kracht.
Kracht zusammen auch die Welt,
Bumsdorf bleibt u.k. gestellt.
Lieber Gott, nur eine Bitte:
Denk auch an des Flüchtlings Not.
Sieh er hockt in unsrer Mitte,
hat nicht Arbeit, hat nicht Brot
Heimat gib dem armen Wicht
nur in Bumsdorf, nur in Bumsdorf,
nur in Bumsdorf - bitte nicht.