Gelesen:

Dickes Manuskript von Volker Rieble. Sehr gut recherchiert und sprachlich geglückt. Held das Amtsgericht Heinsberg, besser: der Amtsgerichtsdirektor Dr. Dieter Meier (Name wird man sich nicht merken können). In der Sache geht es um die rechtsförmige Mißhandlung einer auf Betreuungssachen spezialisierten, schwer krebskranken Rechtsanwältin.

Rieble meint, seine haarsträubende Geschichte von Rohheit, Amtstrunkenheit, Inkompetenz, Impertinenz und Jämmerlichkeit, sei eine," die über den Zustand der deutschen Justiz mehr aussagt als dieser lieb sein" könne. Ich bin der Überzeugung daß er irrt. Vielleicht ein Vorurteil, weil ich einfach zu viele gute Richter kenne und gesehen habe. Meier kenne ich freilich nicht, was mich froh stimmt. Man wünscht sich automatisch solche Akteure würden geräuschlos und auf Dienstzeit auf irgendeinem Grundbuchamt verrotten - aber da ist leider die Unabhängigkeit davor, und das ist auch gut so. Aber man kann Rieble lesen - leider ist er mit seinen 65.000 Zeichen für Myops ein unstemmbares Gigaprojekt - und (siehe Duisburg) Schriften und Unterschriften gegen Verantwortungslosigkeit sammeln.

[ds]